Wo das eine vorhanden ist, erscheint das andere.

Wie ich die Situation sehe:

Immer wenn ich mit dem Thema konfrontiert werde, dass jemand nicht in der Lage ist, mit einer anderen Person oder anderen Menschen frei in Verbindung zu treten, denke ich an meine eigene Situation, denn ich konnte es auch nicht. 

Ob nett oder nicht, ich gebe zu, dass auch für mich die Verbindung darin bestand, sicher zu sein, dass ich geliebt, bestätigt, anerkannt und interessant gefunden wurde. Es gab mir das Gefühl, irgendwo hinzugehören und dass mich niemand jemals verlassen würde.

Ja, ich sehe es immer so, dass es aus der Kindheit kommt, als wir uns nicht sicher gefühlt haben. Wir haben keine gesunden Muster gesehen und erlebt, die eine normale Beziehung hätten bilden können. 

Solange wir diesen Teil unseres Lebens und die Auswirkungen dieser Beziehungen auf uns nicht klar sehen, tappen wir im Dunkeln. Wir lehnen unbewusst eine Situation ab, in der wir jemandem emotional nahe kommen könnten. Mit Ablehnung meine ich nicht nur, dass wir vor dieser Person weglaufen, sondern auch, dass wir uns zu stark an diese Person binden wollen. Hier lehnen wir eine gesunde Verbindung zu uns selbst ab, weil wir immer auf die andere Person fixiert sind. 

Warum ist das so? Weil wir Angst haben, verlassen zu werden.

Wenn wir uns auf jemanden einlassen, der uns dann so sieht, wie wir wirklich sind, besteht die Gefahr, dass er uns verlässt, weil er erkennt, dass wir nicht gut genug für ihn sind.

Wir lieben uns ja selbst nicht genug, wie kann da jemand, den wir so fantastisch halten, uns lieben? Und wenn ja, für wie lange? Und ist das, was wir in ihm fantastisch finden, wirklich so fantastisch? Stellen wir jemanden nicht nur auf ein Podest?

Wir vertrauen weder uns noch ihnen.

Wenn ich mich nicht auf eine Beziehung einlasse, verliere ich nichts.

Verlustangst und Bindungsangst überwinden

Bindungsangst oder Verlustangst kann sehr belastend für eine Beziehung sein, auch wenn dieses Gefühl selten gleich offensichtlich wird. Dabei sind Bindungsangst und Verlustangst eng miteinander verknüpft: Wer sich nicht vollständig an andere bindet, braucht keine Angst vor Verlust zu haben. Auch spricht man von aktiver und passiver Bindungsangst und nicht selten kommt ein verlustängstlicher Partner mit einem bindungsängstlichen Partner zusammen.

Das ist völlig verständlich, es geht nur um Energie. Wenn der eine sich zu stark binden will, wird sich der andere zu stark zurückziehen. Die Beziehung ist nur so lange harmonisch, wie das Kindheitsmuster in einer Partei noch nicht aktiviert ist.

Oft können Verlusterfahrungen in der Kindheit oder Jugend zu einer solchen inneren Leere führen, so dass sie nicht mehr bereit sind, durch das Eingehen von Bindungen weitere Verluste zu riskieren. 

Mögliche Ursachen für Bindungsangst/Verlustangst

  • Mangel an Stabilität und Unsicherheit in der Kindheit
  • Traumatische Erfahrungen in der Jugend
  • Schmerz durch extreme Trennungssituationen im späteren Leben

Verlustangst

Verlustängste zeigen sich oft durch starkes Festhalten an der Beziehung, an Freunden oder am Job. Selbst ein schlechter Job kann diese Ängste auslösen oder nur aus Angst vor Verlust bleibt man sogar in einer schädlichen Beziehung, nur um eine Trennung zu vermeiden.

Die Ambivalenz aus der Angst, jemanden zu verlieren und der gleichzeitigen Überzeugung, verlassen zu werden, führt oft zu einem Teufelskreis aus unterstützenden Reaktionen und bewahrheiteten Befürchtungen – also eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.

Verlustängste führen oft zu einem Kontrollzwang, der die Beziehung stark belastet. Aus Angst, etwas oder jemanden zu verlieren, versucht der Betroffene, alles zu kontrollieren, selbst wenn es praktisch überhaupt nicht möglich ist.

Symptome von Verlustangst

  • Klammern: Aus Angst, jemanden zu verlieren.
  • Überfürsorglichkeit: Du versuchst, deine Liebsten vor möglichen Gefahren zu schützen.
  • Eifersucht: Schon ein Gespräch deines Partners mit jemand anderem macht dich eifersüchtig.
  • Kontrollverhalten: Es fällt dir schwer, anderen Menschen zu vertrauen.
  • Suche nach Bestätigung: Du suchst ständig Anerkennung in deinem Umfeld und brauchst immer Bestätigung.
  • Geringer Selbstwert: Du zweifelst an dir selbst und fühlst dich nicht gut genug.
  • Abhängigkeit: Du machst dich emotional abhängig von deinem Partner oder deiner Partnerin.
  • Bindungsangst: Deine Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren, kann auch zu Bindungsangst führen.

5 TIPPS was du tun kannst, um deine Verlustangst zu überwinden:

1. Versuche die Ursachen für deine Verlustängste zu identifizieren.

Welche Erfahrungen haben die Ängste ausgelöst? In welchen Situationen treten die Symptome besonders stark auf? Das alles herauszufinden ist nicht immer einfach und kann schmerzhafte Erinnerungen hochholen. 

2. Lass alle deine Gefühle zu.

Es ist hilfreicher, deine Emotionen in dem Moment zuzulassen, sie zu beobachten und durchfliessen zu lassen. Wenn du bewusst wahrnimmst, wie stark du eine Verlustangst erlebst, kannst du potenzielle Trigger leichter identifizieren und sie überwinden.

3. Versuche, dir mindestens einmal am Tag etwas Nettes zu sagen. 

Positive Affirmationen sind ein guter Anfang, um Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu stärken.

4. Konzentriere dich auf deine Stärke, beginne dein eigenes Leben zu leben. 

Natürlich schaffst du alles nicht von heute auf morgen. Aber je mehr du mit dir selbst zufrieden bist und deinen Wert erkennst, desto gelassener wirst du und du hast weniger Verlustangst. Suche dir Hobbys und Aktivitäten, die dir Spass machen.

5. Probiere Entspannungsübungen aus. 

Sei es Meditation, Autogenes Training oder etwas, was dich beruhigt und die passive Konzentration fördert.

Bindungsangst

Partner von Menschen mit Bindungsangst merken oft, wie sich ihr Partner mehr zurückzieht, je mehr sie sich um ihn bemühen. Der Rückzug kommt oft plötzlich und unerwartet, auch wenn die Beziehung harmonisch wirkt. Ein typisches Beispiel ist der Plan, zusammenzuziehen oder ein gemeinsamer Urlaub. Plötzlich zieht sich der Partner zurück, meldet sich tagelang nicht oder findet Ausreden, warum man keine Zeit füreinander hat. Es kommt häufiger zu Streitereien über Kleinigkeiten, bei denen die ganze Beziehung in Frage gestellt wird.

Was ist aktive Bindungsangst?

Es handelt sich um das Phänomen, dass man um einen Partner kämpft und ihn dann kurz darauf ablehnt. Die Betroffenen haben grosse Angst vor festen Beziehungen und fühlen sich gefangen, so dass sie aus der Beziehung fliehen. Insgeheim sehnen sie sich aber nach einem Partner, der ihnen die Bindungsangst nimmt, und finden das, was sie suchen, oft in passiven Bezugspersonen.

Was ist passive Bindungsangst?

Im Gegensatz zur aktiven Bindungsangst ist die passive Bindungsangst der Wunsch, den Partner um jeden Preis in der Nähe zu halten. Sie suchen in erster Linie einen aktiven Bindungspartner und wollen die vom Partner geschaffene Distanz durchbrechen. Sie versuchen, durch Eifersucht oder ein besonders perfektes Bild von sich selbst eine Bindung zu ihrem Partner aufzubauen. Sie fühlen sich von ihrem Partner abhängig. 

Erkennbare Anzeichen für eine bestehende Bindungsangst

  • Emotionale Kälte: Plötzliche oder verstärkte emotionale Kälte in der Beziehung
  • Ambivalenz: Grosse Bedürfnis nach Nähe, gefolgt von Distanzierung
  • Angst: vor Verbindlichkeit, vor Ungewissheit
  • Vermeidung: konkreter Zukunftspläne, Treffen mit der Person
  • Flucht: in Fernbeziehungen oder in häufig wechselnde Affären
  • Oberflächliche Beziehungen: Wenige bis keine engen Freundschaften
  • Erwartungen: Übertriebene Erwartungen an den Partner
  • Blockade: in der Kommunikation und Vermeidung persönlicher Gespräche
  • Unterdrückte Gefühle: Ohnmacht und Hilflosigkeit
  • Eifersucht
  • Neigung zu Streitigkeiten mit Rückzug

5 TIPPS was du tun kannst, um deine Bindungsangst zu überwinden:

1. Lerne die Angst anzunehmen.

Wer seine Ängste verdrängt, nimmt sich die Chance, einen Umgang mit ihnen zu finden.

2. Es braucht Zeit. 

Für Menschen mit Bindungsängsten ist es hilfreich, eine Beziehung langsam Schritt für Schritt aufzubauen und darauf zu achten, wie viel Bindung „zu viel“ ist.

3. Lässt dich von deinem Partner unterstützen.

Bevorzuge potenzielle Partner, die deine Bindungsängste ernst nehmen und dir unterstützend zur Seite stehen. 

4. Versuche, dir mindestens einmal am Tag etwas Nettes zu sagen. 

Positive Affirmationen sind ein guter Anfang, um Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu stärken.

5. Suche dir Hilfe, wenn es nötig ist.

Eine Therapie ist allerdings nur in den wenigsten Fällen notwendig. Die meisten Menschen mit Bindungsängsten schaffen es, eine glückliche Beziehung einzugehen. To do this, however, it is essential to manage anxiety consciously and do everything possible to balance ourselves.

Eine Lösung kann oft darin bestehen, dass die beiden Parteien an sich selbst arbeiten und sich ein Stück weit voneinander entfernen, damit sie mit ausgeglicheneren Energien zueinander zurückkehren können.

Vertrauen ist wichtig, sowohl in uns selbst als auch in unsere Partner.

Liebe, ehrliche Kommunikation und Vertrauen werden die Herzen öffnen, wenn die Zeit reif ist.

Geschrieben von: Agnes Szabo

Transformations- und Life Coach, Therapeutin für Autogenes Training

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